Daten und Fakten zur Wiederbelebung
Daten und Fakten zur Wiederbelebung
Situationsanalyse
Der Herzstillstand außerhalb des Krankenhauses ist nach wie vor ein großes Problem für die öffentliche Gesundheit, das für eine beträchtliche Anzahl von Todesfällen in Deutschland verantwortlich ist. 2024 erlitten in Deutschland schätzungsweise rund 136.000 Menschen außerhalb eines Krankenhauses einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand. Bei etwa der Hälfte der Fälle – rund 67.000 Personen – begann der Rettungsdienst mit Wiederbelebungsmaßnahmen.
Während fast 16 % der Fälle im öffentlichen Raum auftreten, ereignen sich gut 70 % der Herz-Kreislauf-Stillstände in einer häuslichen Umgebung. Bis zu 45 % aller Herz-Kreislauf-Stillstände werden von Familienangehörigen, Freunden bzw. Freundinnen oder anderen Personen beobachtet.
45 % der Patientinnen und Patienten, die reanimiert werden, sind im erwerbsfähigen Alter zwischen 18 und 65 Jahren. Zwei Drittel aller von einem HKS betroffenen Personen sind männlich. Drei von vier Personen, die die ersten 30 Tage nach einer Reanimation überlebt haben, können wieder arbeiten. Im Durchschnitt ist dies fünf Monate nach einer Wiederbelebung möglich.
Herz-Kreislauf-Stillstand
Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand setzt die Pumpfunktion des Herzens aus und der Blutkreislauf kommt zum Stillstand. Lebenswichtige Organe werden nicht mehr mit Sauerstoff versorgt, Gehirnzellen erleiden nach drei Minuten bereits irreparable Schäden und sterben ab. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wird der Herz-Kreislauf-Stillstand (HKS) in Deutschland am häufigsten durch eine Herzerkrankung verursacht. In der Notfallversorgung ist die akute Herzinsuffizienz (AHF) eine der häufigsten Diagnosen. Als Ursache spielen beispielsweise Durchblutungsstörungen des Herzmuskels, akuter Herzinfarkt, eine Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen oder Herzklappenfehler eine Rolle.
Wiederbelebung beim Herz-Kreislauf-Stillstand
Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb des Krankenhauses sind Betroffene auf Laienreanimation, also die Wiederbelebung durch anwesende Laien, angewiesen.
Gehirnzellen beginnen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand bereits nach nur 3 bis 5 Minuten ohne Blutfluss unwiederbringlich zu sterben. In diesem wichtigen Zeitfenster müssen Laien mit einer sofortigen Herzdruckmassage reagieren, um Leben zu retten. Denn der Rettungsdienst trifft im Durchschnitt erst nach mindestens acht Minuten ein.
Wenn Passanten oder Angehörige im Ernstfall sofort mit einer Herzdruckmassage beginnen würden, könnten jedes Jahr in Deutschland 10.000 Leben, in Europa geschätzt mehr als 100.000 Leben gerettet werden.
Deutschland im europaweiten Vergleich
In den letzten Jahren haben auch in der Bundesrepublik immer mehr Laien und Laiinnen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand reanimiert: Lag die bundesweite Quote im Jahr 2010 bei nur 14 %, konnte sie bis 2025 gut 55,4 % (Stand: 2025) gesteigert werden.
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